Lebensräume erhalten, Wanderkorridore schaffen
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) arbeitet seit 2004 an einem „Rettungsnetz Wildkatze“. Die Europäische Wildkatze ist keine verwilderte Hauskatze, sondern eine typische Bewohnerin naturnaher, zusammenhängender Laub- und Laubmischwälder. Landwirtschaft, Siedlungen und Verkehrstrassen zerschneiden jedoch den Lebensraum der Wildkatzen, sodass diese seltene Art in Deutschland gefährdet ist. Durch Pflanzung von grünen Wanderkorridoren und Trittsteinen aus Bäumen und Büschen soll ein bundesweiter Wildkatzenwegeplan mit einer Vision von 20.000 Kilometern Länge geschaffen werden. Ziel ist es, die isolierten Lebensräume wieder zu verbinden und der Wildkatze genetischen Austausch und die Entwicklung überlebensfähiger Populationen zu ermöglichen.
Bis vor wenigen Jahren gab es noch keine flächendeckende genetische Erfassung der Wildkatze in Deutschland. Der BUND baute die erste deutschlandweite Gendatenbank für Wildkatzen auf und konnte mit Hilfe der Lockstockmethode auch die erste Wildkatzenpopulation Sachsens im Leipziger Auwald nachweisen. Die Wildkatzen-Inventur ermöglicht es sowohl festzustellen, ob und wie ein Austausch zwischen Wildkatzen in den isolierten Wäldern Deutschlands stattfindet, als auch die Wanderungen einzelner Tiere zu verfolgen. Diese Informationen sind in den Wildkatzenwegeplan für Sachsen eingeflossen. Für Nordwestsachsen wurden Wanderkorridore ermittelt und im Lossatal bei Heyda mit der Gestaltung des ersten Wildkatzenkorridors in Sachsen begonnen.
Förderung Regina Bauer Stiftung
Die Regina Bauer Stiftung fördert das Rettungsnetz Wildkatze seit 2013. Seit 2015 konzentriert sie ihre Unterstützung auf Maßnahmen in Sachsen mit einer Fördersumme von in der Regel 20.000 Euro pro Jahr. Bis einschließlich 2023 wurde das Rettungsnetz Wildkatze mit insgesamt 236.000 Euro gefördert.
Informationen zum Rettungsnetz Wildkatze in Sachsen finden Sie auf www.bund-sachsen.de/themen/tier-pflanze/wildkatze/ »